Der Trend ist eindeutig: Immer mehr Studierende wechseln von dem uns allen bekannten Papier zum modernen Ersatz, dem Tablet. Doch lohnt sich das Wechseln? Und wenn ja, wie kannst du es am besten bewerkstelligen?
Ich arbeite nun seit einem halben Jahr mit einem Tablet und berichte von meinen Erfahrungen:
Warum überhaupt umsteigen?
Auf den ersten Blick wirkt ein Umstieg doch recht vielversprechend. Keine Bücher, die mitgeschleppt werden müssen, kein überquellender College Block, den man “selbstverständlich jeden Abend aussortieren und in die entsprechenden Ordner abheften wird” und keine extra Tasche für die Kugelschreiber, Bleistifte, Marker und Ähnliches.
Einzig und allein ein Tablet und gegebenenfalls dessen Hülle. Oder?
Weniger Utensilien
Ja! Also fast. Fakt ist, dass sich die benötigten Utensilien drastisch reduzieren. Je nach Studium wirst du sehr gut mit deinem Tablet und einem Pen bzw. einer Tastatur klarkommen. Mehr brauchst du im Normalfall nicht. Aber während die mitgebrachten Sachen weniger werden, wird deren Wert drastisch erhöht. Im Gegensatz zu deinem Block solltest du dein Tablet eventuell nicht einfach auf deinem Platz liegen lassen, wenn du in einer Vorlesungspause mal nach draußen gehst. Das ist aber, zugegebenermaßen, ein ziemlich konstruierter Kritikpunkt. In Sachen Praktikabilität zieht das Tablet insgesamt lässig an Stift und Papier vorbei.
Mehr Ordnung
Für mich persönlich der wohl ausschlaggebende Punkt; Mit dem Tablet wird das Ordnen und Wiederfinden von Mitschriften so einfach wie nur möglich. Während ich früher alles in denselben College Block geschrieben habe und dann nach der ersten Woche im Semester aufgehört habe regelmäßig die Mitschriften in entsprechende Ordner zu heften, habe ich heute alles sortiert, geordnet und einfach auffindbar in meinem Tablet gespeichert.
Das Einzige das du dafür benötigst, ist die Disziplin, dass du nach jeder Vorlesung in den Ordner entsprechend deiner nächsten Vorlesung wechselst. Das sollte aber machbar sein. (Ist es!)
Die Möglichkeiten sind – nahezu – endlos
Deine Mitschriften werden nicht nur besser geordnet sein, sondern können auch besser gestaltet werden. Mit einem Tablet kannst du die Basics abdecken, wie schreiben, markieren, zeichnen, darüber hinaus aber auch Fotos direkt in deinen Aufzeichnungen aufnehmen und beschriften, Video- und Audiomitschnitte anfertigen, PDFs bearbeiten und – je nach Programm – vieles mehr.
Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind tatsächlich nahezu unbegrenzt.
Für wen lohnt es sich?
Als ich diesen Punkt in meine Gliederung aufgenommen habe, dachte ich mir, dass mir später noch Leute einfallen würden, die besser bei Stift und Papier bleiben sollten. Doch ehrlich gesagt ist mir keine Personengruppe mehr eingefallen. Denkbar wäre, dass Kunststudenten und Kunststudentinnen gegebenenfalls besser auf Papier zeichnen können. Jedoch bin ich nicht in einer Position dies beurteilen zu können. Darüber hinaus kann ich mir ziemlich gut vorstellen, dass zukünftig auch Künstler immer mehr in digitalen Zeichenmedien unterrichtet werden.
Unterm Strich lohnt sich ein Umstieg vermutlich für jeden. Wer aber problemlos und absolut zufrieden Mitschriften auf Papier anfertigt, benötigt unter Umständen keinen Umstieg aufs Tablet.
Wie gelingt der Umstieg?
Hast du dich also erstmal für den Umstieg entschieden, stellt sich dir natürlich die Frage, welches Tablet, mit welchen Gadgets und welchen Apps dafür am besten geeignet ist.
Wirklich abschließend beantworten kann das wohl keiner, ich kann dir aber meine Erfahrungen mit auf den Weg geben; Denn mit meiner Kombination bin ich wirklich vollends zufrieden.
Ich habe mich in meinen Formulierungen mit dem Wort „Tablet“ in diesem Artikel sehr neutral verhalten. Aber um ehrlich zu sein kommt für mich an dem iPad 2018 kein anderes Tablet vorbei. Der Preis ist für ein Tablet (noch dazu für ein Apple-Produkt) vergleichsweise günstig, die Funktionen optimiert für die Uni – bzw. für Mitschriften – und es ist wunderbar handlich.
Als Gadget ist der Apple Pen (1. Generation) absolute Pflicht. Für Essays, Hausarbeiten oder Ähnliches (Blogartikel!) empfehle ich zusätzlich noch den Kauf einer Bluetooth-Tastatur. Auch durchaus sinnvoll ist eine Hülle mit Stützfunktion, so kannst du mit deinem iPad in nahezu jeder Position arbeiten.
Zum Mitschreiben gibt es diverse Apps und Programme. So kannst du natürlich mit Pages oder OneNote arbeiten. Mein persönlicher Favorit ist dabei aber die App Notability. Auch wenn sie für den vollen Funktionsumfang kostenpflichtig ist, stellt sie eine Art Komplettpaket dar. Eine andere interessante App, die mir kürzlich untergekommen ist, ist LiquidText. Diese konnte ich zwar noch nicht ausgiebig testen, finde aber, dass sie vielversprechend aussieht und für den ein oder anderen eine mögliche Alternative darstellen kann.
Das ist dann auch erstmal eine super Grundlage für deinen Umstieg. Du bist bereits umgestiegen? Berichte uns doch in den Kommentaren von deinen Erfahrungen!