Wir leben im Zeitalter der frei zugänglichen Informationen. Wofür man vor wenigen Jahrzehnten noch kostspielige Kurse oder gar ganze Studiengänge besuchen musste, benötigt man heutzutage lediglich nur noch eine kurze Google-, Bing-, Ecosia-, (…) Suche. Doch alleine der Zugang zu Informationen ersetzt noch keine Ausbildung. So gehören wohl zu einem erfolgreichen Erlernen bestimmter Fähigkeiten neben gut aufbereiteten Informationen unter Umständen auch praktische Übungen, eine logische Strukturierung des Stoffes und ein erfahrener Mentor. All diese Aspekte, versucht MasterClass.com in einer Plattform zu vereinen und den Nutzern so eine optimale Lernerfahrung zu bieten. Erfolgreich? Das erfährst du in diesem Masterclass Review!
Dieser Artikel ist übrigens nicht gesponsert.
Was ist MasterClass?
MasterClass ist eine Online-Plattform auf der zahlende Mitglieder eine Vielzahl von verschiedenen Fähigkeiten erlernen und verbessern können. Die Angebote reichen von Zaubertricks über Basketball bis hin zur Exploration des Weltalls. Jeder Kurs besteht dabei aus einer strukturierten Videoserie mit zugehörigem Workbook. Je nach Kurs gibt es darüberhinaus noch praktische Übungen und einen Kommentarbereich unter den einzelnen Videos, in denen sich die Nutzer austauschen können und Fragen an den Mentor richten können. An den Mentor? Exakt, denn genau das macht MasterClass auf den ersten Blick so besonders: Jeder der angebotenen Kurse wird von einer Koryphäe des jeweiligen Gebiets unterrichtet. So lernt man Kochen von Gordon Ramsay, Tennis von Serena Williams, Zaubern von Penn & Teller, Singen von Christian Aguilera und vieles, vieles mehr.
Meine Geschichte mit MasterClass
Ich trat Masterclass vor gut einem Jahr bei. Grund für meine Mitgliedsschaft war ein Pokerkurs von Daniel Negreanu. Als Poker-Enthusiast habe ich den Kurs recht zügig durchgearbeitet und doch einiges gelernt. Inwiefern sich das Gelernte auf meine tatsächlichen Poker-Fähigkeiten auswirkt, konnte ich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht abschließend testen. Im Laufe des Jahres habe ich mir dann noch den Schachkurs von Gary Kasparov und den Zauberkurs von Penn & Teller angeschaut. Persönlich habe ich in jedem Kurs davon etwas gelernt. Im Mittelpunkt standen dabei jedoch gefühlt – und das ist keinesfalls etwas Negatives – die Einblicke der Profis hinter die Kulissen und dabei auch ins notwendige Mindset um auf dem jeweiligen Niveau performen zu können. Letzten Endes bin ich durch die Kurse weder Schach- noch Pokerweltmeister geworden. Auch trete ich nicht als Zauberer in ausverkauften Arenen auf. Das ist ja auch nicht Ziel der Kurse. Wohl bieten diese jedoch eine hervorragende und doch sehr vertiefende Einleitung um als teilweise gänzlich Fachfremder doch anschließend eine gute Leistung abliefern zu können.
Ende letzten Jahres habe ich dann meinen bisherigen Lieblingskurs begonnen: „The art of negotiation“ von Chris Voss. Anders als die vorherigen Themen, war dieser Kurs einer, den ich bestens in meinen Alltag integrieren konnte. Und die dort erlernten Methoden direkt in die Tat umsetzen.
Soweit also zu meinen Erfahrungen mit MasterClass. Werfen wir nun einen Blick auf die einzelnen Kategorien.
Die einzelnen Kategorien
Die Videoqualität
Beginnen wir mit dem Optischen. Die Qualität der Videoproduktion ist hervorragend. Die verschiedenen Shots, Designs und musikalischen Untermalungen sind auf Spielfilm-Niveau. Auch deshalb fällt einem das Lernen mit MasterClass so leicht. Es ist einfach schön anzuschauen. Schaut man mehrere Folgen am Stück, fällt einem auf, dass es größtenteils immer dieselbe Perspektive ist. Aber das kann man nicht wirklich kritisieren; Letztlich könnte es mit zu vielen unterschiedlichen Szenen auch einfach zu unruhig werden. Ich denke das ist Geschmackssache.
Die Konzeption
Das Curriculum eines Kurses ist größtenteils logisch aufgebaut. Unterstützt werden die Videos durch das begleitende Workbook und, je nach Kurs, praktischen Übungen. Auch die Möglichkeit unter den einzelnen Lektionen noch in den Diskurs zu gehen ist eine wunderbare Ergänzung. Inwieweit der Kursmentor sich an diesen letztlich noch beteiligt hängt vom Selbigen ab. Meistens sind es jedoch andere Nutzer, die einem Fragen beantworten oder weitere Tipps geben.
Auch die Länge der einzelnen Einheiten ist mit rund 10 Minuten sehr gut bemessen. So bestehen diese meist aus einer Kernlektion und den Erfahrungen des Mentors rund um diese. Wie weiter oben angesprochen, ist das besondere an MasterClass, dass der Fokus nicht zwangsläufig auf den reinen Informationen liegt, sondern sich mehr mit den Einstellungen und Erfahrungen und den damit recht praxisorientierten Tipps der Experten beschäftigt.
Insgesamt sind die einzelnen Kurse meiner Ansicht nach gelungen, so lernt man in kurzweiliger und anschaulicher Weise viel Interessantes.
Der Preis
Hohe Qualität und hochkarätige Experten haben jedoch ihren Preis und das sieht man auch an den Kosten der MasterClass Abonnements. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Bezahlmöglichkeiten:
1. Man kauft sich die Kurse einzeln. Dabei fällt für jeden Kurs ein Preis von 70€ bis 90€ an.
2. Man schließt ein All-Access Abonnement ab. Hier erhält man Zugriff auf alle Kurse für 200€ pro Jahr.
Letztlich kann man sich über den Preis nicht beschweren. Der monatliche Preis liegt wohl leicht über dem anderer Streamingdienste wie Netflix und Co. Die Frage ist nur, ob sich ein solcher Vergleich auch wirklich ziehen lässt. So bietet MasterClass zwar ebenfalls zahlreiche Kurse und Videos an, jedoch stellte zumindest ich relativ schnell fest, dass nicht alle Kurse interessant sind für mich. So bedeutet ein MasterClass-Abonnement für mich nicht, dass ich mir damit Abende füllen kann. Viel mehr ist es eine Art Kurs-Flatrate, auf die ich zurückkomme, wenn ein neuer, spannender Kurs auftaucht. Von daher, zugegeben, hinkt der Netflix-Vergleich schon deshalb, weil die beiden Plattformen einfach unterschiedliche Zwecke erfüllen.
Fazit
Meine Empfehlung ist also, dass du dir die Kursintros ansehen solltest, die auf MasterClass angeboten werden. Wenn dich einige davon interessieren sollten, wird sich ein Abonnement durchaus lohnen. Die Qualität und Konzeption sind hochwertig, der Preis angemessen und die Lehrer absolute Experten ihres Gebiets. Ein Ersatz für einen entspannten Serienabend ist es in meinen Augen jedoch nicht. Klar ist auch, dass es utopisch erscheint, alle Kurse zu absolvieren. Zumindest sie produktiv zu absolvieren. So benötigt man trotz MasterClass noch eine Menge eigener Übungseinheiten um wirklich gut zu werden, sei es im Singen, Zaubern oder Schreiben. Man fährt wohl besser, wenn man sich auf einige der Kurse fokussiert und sich die Übrigen gegebenenfalls ansieht, um wertvolle Lektionen fürs Leben von den jeweiligen Experten zu lernen.