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Buchbesprechung: Atomic Habits

atomic habits buchbesprechung

Atomic Habits: An Easy and Proven Way to Build Good Habits and Break Bad Ones“ von James Clear, erschienen am 16. Oktober 2018 (Verlag: Random House Business).

Vorneweg möchte ich darauf hinweisen, dass sich meine Besprechung auf die englische Fassung bezieht.

Zusammenfassung des Inhalts

Die Hauptaussage des Autors lässt sich in einem Satz ganz gut zusammenfassen: Gewohnheiten prägen unser Leben und entscheiden letzten Endes über dessen Verlauf.

Was zunächst einmal bedrohlich klingt und den Anschein erweckt, dass der freie Wille eine Illusion ist, positiviert James Clear jedoch unmittelbar, denn: Zwar werden wir im Alltag enorm von unseren Gewohnheiten gesteuert, jedoch können wir diese Gewohnheiten beeinflussen und auch ändern. So legt der Autor in seinem Werk dar, wie man schlechte Gewohnheiten abschaffen oder sie direkt in gute umwandeln kann.

James Clear arbeitet dabei mit einem vierstufigen Ansatz, den er auf den Erkenntnissen von Charles Duhigg und dessen Buch “The Power of Habit” aufbaut. In diesem Buch erklärt Charles Duhigg, dass eine Gewohnheit aus vier Abschnitten besteht: Dem Reiz, dem Verlangen – also die Motivation zu handeln -, der daraus resultierenden Handlung und letztlich der Belohnung für das Handeln.

James Clear baut darauf nun vier leicht zu merkende Regeln auf; Für Gewohnheiten, die du dir aneignen möchtest, musst du den Reiz offensichtlich machen, das Verlangen attraktiv, die Handlung möglichst einfach und die Belohnung besonders zufriedenstellend.

Für Gewohnheiten, die du ablegen möchtest, erklärt der Autor eine gegenteilige Reihe: Sorge dafür, dass der Reiz möglichst unsichtbar ist, dass die Motivation unattraktiv ist, dass die Handlung umständlich wird und die Belohnung unzufriedenstellend.

Soweit ganz einleuchtend.

Ein Beispiel, das mir in diesem Zusammenhang sehr gut gefallen hat, war, wie man vom Fernsehschauen nach der Arbeit oder der Uni loskommt und stattdessen mehr Bücher (oder auch Blogartikel!) liest. Schuld an dieser – natürlich rein subjektiv – schlechten Gewohnheit ist nämlich unsere Umgebung. Wohin zeigt das Sofa im Wohnzimmer? Zum Fernseher (Reiz). Was ist leichter zu erreichen, die Fernbedienung auf dem Sofa oder das Buch im Bücherregal des Nebenraumes? Natürlich die Fernbedienung (Handlung). Welches Verhalten wird folglich wahrscheinlicher sein, wenn man sich aufs Sofa setzt?

Dieses Konzept nennt James Clear „Environment Design“ und erklärt damit sehr praxisnah eines seiner mehreren Konzepte zur gezielten und bewussten Gewohnheitsentwicklung.

Das spannende an “Atomic Habits” ist die wissenschaftliche Herangehensweise des Autors, aus der letztlich eine praxisnahe und anwendungsfreundliche Anleitung entsteht.

Darüber hinaus finden sich in dem Buch auch zahlreiche persönliche Anekdoten, die zum einen die Prinzipien verdeutlichen, aber auch die umfassende Theorie auflockern.

Persönliche Eindrücke

Alles in allem stellt James Clear pointiert dar, wie kleine Verbesserungen an unseren Gewohnheiten bereits große, positive Veränderungen in unserem Leben bewirken können.

Maßgeblich leitend ist dabei der Gedanke, dass wenn man jeden Tag 1% besser wird, man nach einem Jahr 37 mal so gut ist wie zu Beginn des Jahres. Die Umsetzung dieser Idee mag schwieriger sein als die bloße Theorie dahinter, jedoch gefällt mir der dargelegte Perspektivenwechsel sehr gut. Konstante Verbesserung ist besser als seltene, intensive Fortschritte. Dieser Gedanke hat sich seit Jahrzehnten im Fitnesstraining, als auch beim Erlernen von Wissen durchgesetzt. Warum nicht also auch bei der Bildung von guten Gewohnheiten?

Mein persönlicher “Aha”-Moment des Buches war die Stelle an der James Clear sehr überzeugend darlegt, warum wir nicht passendere Ziele brauchen, sondern bessere Systeme. Dass nicht die Resultate das Problem sind, sondern unsere Gewohnheiten, die wir bewusst und unbewusst entwickeln. Und letztlich, wie diese Habits an unsere Identität geknüpft sind und umgekehrt.

Falls du darüber mehr erfahren möchtest, verweise ich dich aber an dieser Stelle auf sein Buch

Fazit

„Atomic Habits: An Easy and Proven Way to Build Good Habits and Break Bad Ones“ von James Clear ist sowohl unterhaltsam als auch informativ geschrieben, und ist es durchaus wert gelesen zu werden!

Das Buch ist sowohl dafür geeignet, schlechte Gewohnheiten abzulegen, als sich darüber hinaus auch gute Gewohnheiten anzueignen. Unter dem grundlegenden Aspekt natürlich, dass „gut“ und „schlecht“ zumindest teilweise einer rein objektiven Betrachtungsweise entzogen sind.

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